Thrombosegefahr
Elefanten streicheln in Afrika, Tortilla essen in Südamerika oder Boomerang werfen in Australien? Heutzutage kein Problem: Einfach in den Flieger setzen - und ein paar Stunden später ist man an fernen Orten und inmitten fremder Kulturen. Doch Vorsicht! Besonders Langstreckenflüge bergen ein in der Vergangenheit oft verkanntes Risiko – die Thrombose. Was ist eine Thrombose? Thrombosen sind kleine Blutgerinnsel, die sich in den Venen bilden können. Begünstigt wird eine Thrombose durch langes Sitzen, niedrigen Luftdruck, Flüssigkeitsmangel und trockene Luft. Durch die oben genannten Einflüsse verändert sich die Fließeigenschaft des Blutes, d. h. der Gerinnungsfaktor nimmt zu, sodass das Blut verklumpen und die Venen verstopfen kann. Lebensgefährlich wird es, wenn ein Blutpfropfen zur Lunge wandert und dort eine Embolie verursacht. Wann besteht erhöhtes Risiko? Thrombose, auch „Economy-Class-Syndrom“ genannt, ist ein ernst zu nehmendes Problem. Allein in England sterben jährlich rund 2.000 Menschen an den unmittelbaren Folgen einer Thrombose. Ein besonders hohes Risiko besteht bei Frauen, die die Pille nehmen sowie älteren Menschen, Schwangeren, Rauchern, Operierten und Menschen mit Krampfadern. Durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit der Beine im Flugzeug, besonders in den Abschnitten der zweiten Klasse („economy class“), kommt es zu einem Absacken des Blutes in die unteren Extremitäten. Normalerweise setzt dann die Muskelpumpe der Wadenmuskulatur ein und befördert den lebenswichtigen Saft zurück zum Herzen. Beim langzeitigen Stillsitzen jedoch tritt die Muskelpumpe nicht in Aktion, da die Gehbewegungen ausbleiben. Als Folge weiten sich die Venen und der Blutstrom wird langsamer, sodass die Gefahr einer Blutgerinnselbildung steigt. Es wird vermutet, dass es durch die geringe Luftfeuchtigkeit in großer Flughöhe zu einem gesteigerten Flüssigkeitsverlust und damit zu einer Austrocknung des Körpers kommt. Dies führt wiederum zu einer Blutverdickung und den oben beschriebenen Auswirkungen. Wie schütze ich mich? Das beste Mittel, um einer Thrombose entgegen zu wirken, ist Bewegung. Viele renommierte Fluglinien zeigen inzwischen Videos mit Anleitungen für spezielle Gymnastikprogramme. Einige Fluggesellschaften sind im Besitz von so genannten „Übungskissen“, die den Blutfluss in den Beinen aufrechterhalten sollen. Hier ein paar generell hilfreiche Tipps: [html]
  • Bemühen Sie sich bei der Platzreservierung um einen Platz am Gang oder am Notausgang, um die erforderliche Beinfreiheit zu gewährleisten.
  • Stehen Sie öfter auf und vertreten Sie sich die Beine.
  • Massieren Sie regelmäßig Ihre Beine.
  • Machen Sie Fußübungen wie beispielsweise „Fußkreisen“ oder „Fersenanheben“.
  • Machen Sie statische Übungen: Anspannen des Gesäßes, Ausstrecken und Anspannen der Beine.
  • Trinken Sie viel Wasser oder Fruchtsäfte.
  • Sollten Sie zur Risikogruppe gehören, sollten Sie während des Fluges und zwei Tage danach Kompressionsstrümpfe tragen.
  • Bei extremen Risiken wie Gipsverbänden oder stark ausgeprägten Krampfadern ist vor Reiseantritt eine Injektion mit blutverdünnenden Medikamenten ratsam.
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