Die Welt der künstlichen Sonne
„Sommer, Sonne, Sonnenschein ziehen wir uns furchtbar gerne rein“, sang schon eine deutsche Hip-Hop Band. Aber was macht man während der dunklen Wintermonate, wenn keine Sonne da ist? Ganz einfach - ab ins Solarium! Gebräunte Haut gilt als schön. Sie steht als Synonym für Vitalität und Jugendlichkeit. In Maßen genossen kann Solariumsbräune auch durchaus gesundheitsfördernd sein. Solarium contra Sonne Die künstliche Besonnung unterscheidet sich von der natürlichen Besonnung in der selektiven Anwendung einzelner Anteile des Lichtspektrums. So wird in fast allen Solarien die UVA-Strahlung bevorzugt, die eine sofort sichtbare, aber dafür nicht lang haltbare Bräune verursacht. Die für die Haut schädlichere UVB-Strahlung, die für eine langanhaltende Bräune verantwortlich ist, wird in den meisten Sonnenstudios nur zu einem geringen Anteil eingesetzt. Durch die überdurchschnittlich hohe UVA-Strahlung kann die Sonnenbankbräune einen etwas unnatürlichen Farbton haben. Denn die Rotfärbung der Haut durch die UVB-Strahlung fehlt. Positive Aspekte der UV-Strahlung Besonders in den dunklen Wintermonaten besteht ein erhöhter Bedarf an Vitamin D, da zu dieser Zeit der Winkel der Sonneneinstrahlung in unseren Breitengraden sehr gering ist. Durch das Solarium haben Sie die Möglichkeit, dieses Vitamin-Defizit auszugleichen. Außerdem werden durch die künstliche Sonne Stoffwechselvorgänge im Körper intensiviert, die Abwehrkräfte gestärkt und Winterdepressionen vertrieben - durchaus angenehme Effekte, die den Sonnenbankbesuch rechtfertigen. Als Vorbereitung auf den Sommerurlaub eignet sich die Solariumsbräune jedoch nicht! Denn sie schützt nicht ausreichend vor der im Sonnenlicht enthaltenen UVB-Strahlung. Deshalb sollten auch Vorgebräunte im Urlaub immer Lichtschutzmittel verwenden! Negative Aspekte der UV-Strahlung Die UVA-Strahlung im Sonnenstudio hat im Vergleich zur natürlichen Sonnenstrahlung eine sehr viel größere Stärke, damit die Besonnungszeit gering gehalten werden kann. Ein übermäßiges Brutzeln auf der Sonnenbank kann gesundheitsgefährdend sein. Studien des Bundesamtes für Strahlenschutz belegen, dass die Strahlung von Solarien nicht harmloser ist als natürliche Sonnenstrahlung. Hautalterung, Augenkrankheiten und Schwächung des Immunsystems können Folgen von übertriebenem Sonnen sein. Schlimmstenfalls können sich bösartige Hauttumore bilden. Auch unter der künstlichen Sonne besteht also ein erhöhtes Krebsrisiko! Vor allem die UVB-Strahlung steht im Verdacht, schwerwiegende Hautschäden hervorzurufen. Die kurzwellige, energiereiche Strahlung dringt bis zu 50 % in die lebenden unteren Hautschichten ein und kann durch ihre ionisierende Wirkung Hautzellen schädigen. Wichtige Hinweise für Sonnenanbeter · Nach der Empfehlung der Strahlenschutzkommission sollte die Anzahl der Sonnenbäder nicht über 50 liegen. · Vermeiden Sie unbedingt Sonnenbrände, und verwenden Sie in der ersten Zeit auf jeden Fall Sonnenschutzmittel. · Schützen Sie Ihre Augen mit einer geprüften Sonnenbrille (CE-Prüfzeichen beachten). · Tragen Sie zum Schutz lockere Kleidung - je dichter das Gewebe, desto besser der Schutz vor UV-Strahlung. Wichtige Hinweise für Solariumsbenutzer · Benutzen Sie keine parfümierten Körperpflegemittel, da unter Lichteinwirkung Allergien hervorgerufen werden können. · Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, fragen Sie vor dem Sonnen Ihren Arzt zu eventuellen Wechselwirkungen. · Tragen Sie unbedingt eine spezielle Schutzbrille, um die Augen vor UV-Strahlen zu schützen. · Achten Sie bei der Besonnungsdauer auf die für Ihren Hauttyp vorgegebene Zeitspanne. · Behandeln Sie Hauterkrankungen nicht eigenmächtig. Sprechen Sie gegebenenfalls unbedingt mit einem erfahrenen Hautarzt. · Bei jahrelanger Benutzung des Solariums drohen die gleichen Gefahren wie bei erhöhter Sonneneinstrahlung.